Vorangestellt sei, dass wir uns in einer sehr priviligierten Situation befinden, überhaupt von Zuhause aus arbeiten zu können. Wir sind den Menschen, die sich um unser gesundheitliches Wohl, unsere Versorgung und Sicherheit kümmern, zutiefst dankbar. Wir unterstützen sie am Besten, indem wir alle Möglichkeiten sozialer Distanz nutzen – so auch das Arbeiten von Zuhause.
Deutschland und das Homeoffice. Wir reden viel und gern über New Work. Bei der Umsetzung hapert es manchmal noch. Der Anteil der Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, stieg in den letzten Jahren nur langsam. Das zeigte auch eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aus dem Jahr 2018. Sie ergab, dass die Arbeit aus dem Homeoffice oder von unterwegs bei jedem vierten Arbeitgeber in Deutschland zumindest zeitweise möglich ist. Doch nur etwa jede*r zehnte Beschäftigte nutzt die Möglichkeiten auch. Betrachtet man ausschließlich die Nutzung von Homeoffice, ist es nur jede*r Fünfte.
Nun empfehlen oder verpflichten sogar zahlreiche Unternehmen große Teile ihrer Belegschaft, im Homeoffice zu arbeiten. Mit Blick auf die Ausbreitung des Virus‘ ist dies eine extrem effiziente Maßnahme, um die Infektionswelle wirksam zu verzögern – insbesondere, wenn wir es mehrere Wochen durchhalten. Einige stille Held*innen der Stunde arbeiten in IT-Abteilungen und Supportcentern. Sie helfen uns geduldig dabei, mit der Videotelefonie zurechtzukommen oder Tools für kollaboratives Arbeiten zu implementieren.
Gemeinsam neue Formate ausprobieren
Wir in der Digitalagentur Thüringen sehen darin eine echte Chance für modernes Arbeiten, nicht nur für Krisenszenarien. Wir arbeiten seit dieser Woche geschlossen von Zuhause und unser Agenturbetrieb geht munter weiter. Wir stellen unsere Meetings auf Telefon- und Videokonferenzen um und probieren einige neue Tools für virtuelle Workshops und andere kollaborative Formate aus.
Viele Anbieter von Meeting- und Koferenzsoftware reagieren auf die Corona-Pandemie damit, ihre Tools und Angebote vorrübergehend kostenfrei bereitzustellen, um so vielen Menschen wie möglich, das Arbeiten von Zuhause zu ermöglichen. Für Unternehmen ist das eine interessante und risikolose Gelegenheit, Remote-Arbeit mit ihren Teams zu testen und einzuführen. So haben beispielsweise Microsoft Teams, TeamViewer, Cisco, Google G Suite und GoToMeeting ihre Softwarenutzungsverträge gelockert oder ihre Freemium-Optionen erweitert.
Hilfreiche Guides und Empfehlungen fürs Arbeiten von Zuhause:
Neben gutem Kaffee, dicken Socken und ein paar bewegten Pausen, empfiehlt die Redaktion von t3n diese 12 Tools fürs Arbeiten Zuhause wie im Büro.
PC-Welt stellt 10 Videokonferenz-Tools vor, die wir jetzt testen können.
Ein Thüringer findet „the show must go on“ und vergleicht die Tools der Stunde auf dem Blog von persoperm.
Umfangreiche Tipps, Maßnahmen und Best Practices von Kurzarbeit, Krisenkommunikation bis Homeoffice hat auch der Bundesverband Deutsche Startups in einem hilfreichen Dokument gesammelt.
Damit die nächste Online-Konferenz kurzweilig und erfolgreich ist, gibt es hier noch Tipps für eine gute Online-Konferenz aus der Feder von t3n.
Digitale Events – wie soll das funktionieren?
Sehr gut sogar wie einige Beispiele zeigen:
Die klugen Köpfe von Tourismuszukunft haben zum Beispiel kurzerhand eine #ITBdigital auf die Beine gestellt als die Internationale Tourismusbörse Anfang März abgesagt wurde. Hier beschreiben sie Schritt für Schritt wie sie vorgegangen sind und welche Fragen sie sich gestellt haben – von der Bewerbung bis zur Auswahl der Formate und Blitzzusammenstellung des Programms für ihre digitale ITB. Chapeau!
Nicht als Alternative, sondern ganz eigenes Format für die ideale Reichweite fand außerdem zum gestrigen Equal Pay Day ein Summit mit über 1000 Teilnehmer*innen ausschließlich online via Clickmeetingstatt.
Auch unsere Kolleg*innen von der STIFT wagen sich auf virtuelles Terrain und führen heute ab 15:00 Uhr den TRIP Demo Day digital via Zoom durch. Wir sind gespannt auf die Eindrücke!
Wir denken ebenso wie sie, dass digitale Formate (auch ohne Krisenanlässe) im Meeting- ebenso wie im Veranstaltungsbereich künftig eine stärkere Rolle spielen werden – sei es als Alternative oder als Ergänzung zu einer klassischen Veranstaltung.
Daher möchten wir auch einige unserer bevorstehenden Veranstaltungen nicht einfach auf unbestimmte Zeit verschieben oder absagen, sondern digital anbieten. Damit können wir natürlich nicht den ungezwungenen persönlichen Austausch ersetzen, den die analogen Veranstaltungen bieten, aber auch digitale Formate können charmant und nützlich sein. Wir haben gute positive Erfahrungen mit den ersten virtuellen Workshops gemacht. Probieren Sie es gemeinsam mit uns aus!
Vielleicht nutzen wir die Chance in dieser Krise und werden fit für eine Zukunft, in der wir mit digitalen Werkzeugen Alternativen, neue Formate oder wirksame Ergänzungen zum Vor-Ort-Gespräch parat haben.