„Digitale Avatare in Medizin und Pflege“ ist ein Verbundprojekt des Bundeministeriums für Bildung und Forschung. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Nutzbarmachung von Patient*innendaten zur Verbesserung von Behandlungsabläufen und Methoden sowie für die Erforschung von Krankheitsmustern. Hierfür wird aus anonymisierten Daten anderer auf Anfrage ein digitaler Zwilling für die Behandlung generiert. Dieses virtuelle auf Daten echter anderer Erkrankter basierende Abbild wird Avatar genannt.
Den Beteiligten des Projekts ist es besonders wichtig, die Datensouveränität von Patient*innen sicherzustellen, deshalb werden diese darüber informiert, wenn Ihre Gesundheitsdaten für die Verwendung in einem Avatar in Betracht gezogen werden. Die Person kann dann im Einzelfall selbst entscheiden, ob das Einverständnis für die Nutzung der Daten erteilt wird. Die Möglichkeit von Rückschlüssen auf die echten Personen hinter dem Avatar ist im Sinne des Schutzes der personenbezogenen Daten und der Persönlichkeitsrechte nicht möglich.
Ziel des Projekts ist es, durch die Erstellung der Avatare langfristig die Potentiale der Digitalisierung für das Gesundheitswesen nutzbar zu machen und so die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
An dem Projekt partizipieren folgende 18 Projektpartner*innen:
- medways e. V.
- ITnet Thüringen e. V.
- InfectoGnostics Forschungscampus Jena e. V.
- Universitätsklinikum Jena
- Fraunhofer IDMT
- DLR Institut für Datenwissenschaften
- Fraunhofer IOSB
- Technische Universität Ilmenau
- Liebenstein Law Kanzlei für Wirtschaftsrecht
- ISMA AG
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Ernst-Abbe-Hochschule-Jena
- SRH Wald-Klinikum Gera GmbH
- rooom AG
- Data in Motion Consulting GmbH
- Navimatix GmbH
- Jen-Opthalmo
- Königsee Implantate GmbH
Das Projekt ist für eine Laufzeit von 3 Jahren ausgelegt. Die inhaltliche Arbeit wurde bereits im November 2022 aufgenommen. Demnach wird initial mit dem Abschluss des Projekts für Ende 2025 geplant.
Dr. Eike Dazert, Geschäftsführerin des Branchenverbands für Medizinwirtschaft medways e. V., kommentierte das Vorhaben gegenüber des Wirtschaftsspiegels wie folgt: „Wir freuen uns, mit diesem auf Vernetzung angelegten Projekt im strategisch wichtigen Feld der Anonymisierung und Nutzung sensibler klinischer Daten als weiterer Kristallisationspunkt für die Gesundheitswirtschaft in Thüringen wirken zu können.“
Prof. Jürgen Popp, Vorstandssprecher von InfectoGnostics, kommentierte weiterhin im Wirtschaftsspiegel: „Unser Ziel ist es, modernste Technologien schneller zum Patienten zu bringen und Thüringen weiter als international bedeutsamen und attraktiven Standort für Innovationen zu stärken.“