Um die Digitalstrategie und alle damit verbundenen Prozesse und Projekte in der Kommunalverwaltung zu verankern, ist es wichtig, das Thema Digitalisierung als Querschnittsaufgabe in der Verwaltungshierarchie zu verstehen und zu verorten. Digitalisierung berührt folglich alle Lebensbereiche und damit alle von den Kommunen verantworteten Aufgaben. Um dies zu berücksichtigen, braucht es agile Verwaltungsstrukturen. Hierfür bietet sich die Angliederung der Thematik an bestehende Einheiten oder die Schaffung einer eigenen, übergreifenden Organisationseinheit (z. B. als Stabsstelle mit direkter Anbindung an das Büro der Bürgermeister*innen) an.
Eine solche, mit entsprechenden Ressourcen und Handlungsspielraum ausgestattete und von der Verwaltungsspitze und Politik legitimierte Organisationseinheit hat auf der operativen Ebene die Aufgabe, Digitalisierungsprojekte übergreifend zu steuern, zu koordinieren und umzusetzen. Ferner ist diese Einheit dafür verantwortlich, Richtlinien und Entscheidungen der Verwaltungsspitze übergreifend umzusetzen und über deren Verlauf zu berichten. Insofern ist es wichtig, dass die Stabsstelle bzw. das Kernteam abteilungsübergreifend besetzt ist und verschiedene Fachbereiche (Datenverarbeitung, Stadtentwicklung, politische Gremien, E-Government-Verantwortliche etc.) frühzeitig eingebunden werden. Durch die sinnvolle Einbindung von Akteur*innen kann die geschaffene Organisationseinheit als zentraler Multiplikator sowie Ansprechpartnerin für alle Stakeholder fungieren. Ferner kann die Etablierung von starken CDOs, welche*r sich gleich zu Beginn für die Steuerung einsetzt, dazu führen, dass die Funktionsfähigkeit der Stabsstelle verbessert wird.
Es bietet sich zudem an, interessierte Akteur*innen als Themenpat*innen (z. B. ehrenamtlich engagierte Bürger*innen) zu installieren und so deren Wissen zu nutzen. Diese Akteur*innen können wichtige Prozesstreibende und auch für die äußere Wahrnehmung des Strategieprozesses entscheidend sein. Zudem könnten die Themenpat*innen Arbeitsgruppen, in denen lokale Akteur*innen an spezifischen Fragestellungen arbeiten, anleiten sowie moderieren und die Ergebnisse an die Stabsstelle weiterleiten.
Für die erfolgreiche Umsetzung strategischer Prozesse in den Verwaltungen sind ein regelmäßiger Austausch sowie eine Vernetzung aller Stakeholder entscheidend. Vor diesem Hintergrund müssen geeignete Formate zur Zusammenarbeit und Kommunikation gefunden und etabliert werden.
Wir als Digitalagentur Thüringen verstehen uns als zentrale Anlaufstelle und Vernetzerin im Bereich Smart City / Smart Region und bieten Services und Formate an, um Kommunen auf ihrem Weg in die digitale Zukunft zu begleiten, zu beraten und zu unterstützen. Unser Leistungsportfolio umfasst verschiedene Aspekte. Wir setzen uns für eine zielgerichtete Vernetzung von Akteur*innen ein, fördern den Kompetenzaufbau und bieten fachliche sowie methodische Begleitung bei Fördervorhaben. Außerdem entwickeln wir smarte Formate und rollen sinnvolle Erfolgsprojekte auf ganz Thüringen aus. Ein weiterer wichtiger Teil unseres Portfolios ist die Initiierung eines strukturierten Wissenstransfers, vor allem vom städtischen in den ländlichen Raum. Wir möchten sicherstellen, dass Wissen und Erfahrungen optimal genutzt werden und auch in weniger zentralen Regionen ankommen.