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Retrospektive zum 1. Breitbandpaten-Treffen 2023 in Erfurt

Zum Jahresauftakt fand am 15. März das erste Breitbandpaten-Treffen 2023 in der Arena Erfurt statt. Eingeladen hatten das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft sowie die Digitalagentur Thüringen die Breitbandpat*innen der Landkreise, Vertreter*innen von Telekommunikationsunternehmen sowie Akteur*innen aus Verbänden und Vereinigungen aus dem Breitbandbereich. Dieser Auftakt bot den Teilnehmenden eine Vielfalt an Themen, die den Glasfaserausbau in Thüringen begleiten, aber auch begleitet haben.

Nach einleitenden Worten von Dr. Thomas Knoll (TMWWDG) zum Glasfaserausbau in Thüringen, konnten sich die Teilnehmenden über alternative Verlegemethoden informieren.

Der erste Erfahrungsbericht wurde von Thomas Ullrich (Deutschen Telekom) zum Thema „oberirdischer Glasfaserausbau“ präsentiert. Er führte dazu aus, dass oftmals Vertreter*innen von Gemeinden Widerstände gegen diese Bauweise äußern, da die vorhandene Technologie optisch als störend oder auch als technisch nachteilig betrachtet wird. Thomas Ullrich hob in seiner Präsentation hervor, dass der Austausch von kupferbasierten oberirdischen Linien mit Glasfaserleitungen den Ausbau insbesondere im ländlichen Raum beschleunigen würde, aber auch eine enorme Kostenersparnis zu verzeichnen wäre. Dazu gehören auch die Vorteile, die bestehenden Inhouse-Verkabelungen mit wenig Aufwand weiter nutzen zu können. Er wies allerdings auch darauf hin, dass der Weiterbetrieb von Mastenlinien mit einem hohen Aufwand von Installationen passiver Schutzeinrichtungen in öffentlichen Bereichen versehen werden muss.

Der zweite Erfahrungsbericht zu alternativen Verlegemethoden im unterirdischen Glasfaserausbau wurde von Peter König (Deutschen Glasfaser) präsentiert. Dabei wurden zum klassischen Tiefbau (60 cm Tiefe) alternative Verlegetechniken aufgezeigt wie Spülbohrverfahren, Erdrakete, Schlitzfräsen aber auch Tiefbau 40 x 15 cm (Löffelbreite). Diese Methoden sind nicht nur geld- und zeitsparend, sie beschädigen nach Auswahl auch keine Grundstücksoberflächen oder naturgeschützte Gebiete.

Zum dritten Agenda-Schwerpunkt konnten sich die Gäste über ein Best-Practice-Beispiel aus dem Landkreis Bautzen informieren. Robert Widera präsentierte, wie der Landkreis die Herausforderungen im Förderprogramm „weißen Flecken“ umsetzte. Insbesondere mit einem festen Team von sechs Mitarbeitenden, die ihre Ressourcen aufteilten in die Schwerpunkte Kommunikation, Fördermittel- und Projektmanagement sowie Genehmigungsverfahren. Für dieses Engagement wurde der Landkreis mit dem Broadband Award der der EU-Kommission ausgezeichnet.

Im letzten Vortrag stand das Thema „Fortschritt der durch die Thüringer Glasfasergesellschaft betreuten Projekte“ im Vordergrund. Dazu referierte Dirk Erbstößer (Thüringer Glasfasergesellschaft). Er informierte darüber, dass bereits 277 Kommunen Beschlüsse gefasst haben, um der TGG beizutreten. Die Thüringer Glasfasergesellschaft wird den Ausbaubedarf der Thüringer Kommunen im geförderten Ausbau bündeln und forciert als Ziel die Glasfaser-Vollerschließung in Thüringen in den kommenden 10 Jahren. Bereits jetzt befinden sich 30 Ausbau-Cluster in Planung und Bearbeitung. Der größte Fortschritt ist dabei im Landkreis Schmalkalden-Meiningen zu verzeichnen. Für das gesamte Projektgebiet läuft die Pacht- und Bauausschreibung.

Nach den Vorträgen schloss sich eine interessante Frage- und Diskussionsrunde an, die mit den anschließenden Gesprächen im Get-together beendet wurde. Mit Veranstaltungsende freuten sich alle Teilnehmenden bereits auf das kommende Breitbandpaten-Treffen im Oktober, auf weitere spannende Vorträge und einen konstruktiven Erfahrungsaustausch.


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