Das Team der TU Ilmenau hat sich mit seiner Projektidee „Digitale Astronaut*in – Außenbordeinsatz im Weltall“ als eine der 15 Gewinner*innen im Hochschulwettbewerb 2023 – Zeigt eure Forschung! von Wissenschaft im Dialog (WiD) gegenüber 70 Einreichungen durchgesetzt. Gemeinsam wollen die jungen Forschenden der Fachgebiete „Virtuelle Welten und Digitale Spiele“ und „Elektronische Medientechnik“ zeigen, wie sich Forschung rund um das Thema Universum gut kommunizieren lässt. Bis Ende des Jahres haben sie Zeit, ihre Ideen umzusetzen und einen Demonstrator zu entwickeln, der bei Workshops und Veranstaltungen zum Einsatz kommt.
Am Ende des Projekts können zwei Personen die Bedingungen und Einschränkungen, die Astronaut*innen bei ihrer außergewöhnlichen Arbeit erleben, nachvollziehen: Eine Person wird als virtuelle*r Astronaut*in Einsätze außerhalb der Internationalen Raumstation absolvieren und in einer VR-Simulation Wartungs- oder Reparaturarbeiten durchführen. Die andere Person wird diese Arbeiten aus der Station kontrollieren und anleiten.
Das Besondere dabei: Im Weltall gibt es keine Geräusche, denn es ist vollkommen schallfrei. Bei Außenbordeinsätzen hören die Astronaut*innen beispielsweise nicht, ob eine Schraube fest verankert ist. Ohne diese Rückkopplung lässt sich schwer erkennen, ob die Schraube richtig sitzt. Erschwerend kommt der Raumanzug hinzu. Dadurch haben die Astronaut*innen ein eingeschränktes Sichtfeld und können sich nur langsam fortbewegen. Diese und weitere Bedingungen werden in VR simuliert und durch ein künstliches audiovisuelles Feedback erweitert. Das heißt es sollen sowohl optische also auch akustische Wahrnehmungen simuliert werden. Dadurch wird das Bewusstsein für die Umgebung, in der sich die Astronaut*innen befinden, geschärft, so dass Außenbordeinsätze präziser ausgeführt und Fehler vermieden werden können.
Sobald die interaktive Anwendung fertig entwickelt ist, erhalten Bürger*innen die Chance, im Rahmen von Workshops und bei Veranstaltungen hinter die Kulissen des VR-Systems zu schauen, die zugrundeliegende Technik nachzuvollziehen und gegebenenfalls sogar eigene kleine Missionen zu entwickeln.