Breitbandtechnik
Auf Grundlage des Telekommunikationsgesetzes (TKG) § 78 haben Endnutzer*innen unabhängig von Ihrem Wohn- oder Geschäftsort einen Anspruch auf Anschluss an ein öffentliches Telekommunikationsnetz und auf einen funktionalen Zugang zu öffentlich zugänglichen Telefondiensten (Grundversorgung). Diese Grundversorgung erbringt derzeit die Telekom Deutschland GmbH. Gegenüber anderen Anbieter*innen besteht kein Anspruch auf eine Grundversorgung. Als zuständige Regulierungsbehörde dient die Bundesnetzagentur.
Über diese Grundversorgung hinaus gibt es eine Vielzahl an Technologien, die einen Breitbandanschluss (schnellen Transfer großer Datenmengen) ermöglichen.
Hinter dem Kürzel DSL (oder auch ADSL oder VDSL) verbirgt sich ein „digitaler Teilnehmeranschluss“ (Digital Subscriber Line) auf Basis der Kupferleitungen des Telefonnetzes. Telefonleitungen, die DSL kompatibel sind, ermöglichen das Senden und Empfangen eines „Frequenzbandes“ oberhalb der analogen Sprachtelefonie oder ISDN. Ob DSL an einem Standort verfügbar ist, ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten (u. a. Teilnehmendenzahl und Kabeleigenschaften).
Angebote für DSL per Telefonkabel:
Die angegebenen Unternehmen stellen den uns bekannten Stand zum 30.01.2020 dar und bilden keine garantiert abschließende Auflistung. Sollten Ihnen weitere Anbieter bekannt sein, melden Sie uns diese gerne.
Mithilfe eines Kabelmodems mit rückkanalfähigem Hausverstärker kann das normale TV-Kabel (Koaxialkabel) für eine Verbindung mit dem Internet genutzt werden. Die notwendige Aufrüstung der Hausinstallation und die Installation des Modems übernehmen die meisten Anbieter*innen kostenfrei. Die meisten kommunalen Wohnungsgesellschaften haben ihre Netze bereits rückkanalfähig gemacht, um ihren Mieter*innen einen Breitbandzugang zu ermöglichen.
Angebote der überregionalen Anbieter*innen für Internet per TV-Kabel:
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Glasfaserkabel sind Lichtwellenleiter, die den Aufbau eines modernen Hochgeschwindigkeitsnetzes mit über 100 M/Bits ermöglichen. Außerdem können Glasfaserkabelanschlüsse wie FTTH, FTTB, FTTC oder FTTN Mobilfunk, Internet, Telefon und HD-TV zeitgleich nutzen ─ ohne Qualitätsverluste. Zum Vergleich: Um eine ähnliche Bandbreite mit einem Kupferkabel zu erzielen, müsste dieses etwa 100-mal dicker sein als eine einzelne Glasfaser. Ob in Ihrer Region Glasfaser verfügbar ist, erfahren Sie bei den Telekommunikationsunternehmen (TKU).
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Da Glasfaserleitungen nicht frostempfindlich sind, können sie in geringer Tiefe verlegt werden. Im Gegensatz zum Standartkabeltiefbau wird die Nutzung der Gehwege, Fahrbahnen und Oberflächen während der Baumaßnahmen nur gering eingeschränkt. Damit stehen innovative, preisgünstige und schnelle Methoden zur Verfügung, die einen kleinstmöglichen Eingriff in vorhandene Verkehrs- und Oberflächen gewährleisten.
Kabelpflug-Verfahren haben sich bei der Leitungs- und Rohrverlegung z. B. zwischen Ortschaften bewährt. Eine Zugmaschine schafft mit einem Pflugschwert eine Furche, in die die Leerrohre bzw. Kabel verlegt werden. Der Aushub wird wieder eingebracht und verdichtet. Der Baustellen- und Absperraufwand bleibt vergleichsweise gering (z. B. Frank Föckersperger GmbH).
Spülverfahren werden häufig bei der Kreuzung von Hindernissen wie bei Gebäuden- und Flussunterquerungen eingesetzt. Mittels eines steuerbaren Bohrkopfes wird durch Rotations-, Hub- und Stoßbewegungen sowie Flüssigkeitseinspülung ein erdverlegbares Kabel eingeführt. (z. B. Prime Drilling GmbH).
Bohrpressung (auch Erdrakete genannt) eignet sich besonders für kurze Querungen (mit größerem Durchmesser). Hierbei wird ein ungesteuertes Stahlrohr (pneumatischer Verdrängungshammer) durch den Boden getrieben und das Erdreich über eine Förderschnecke im Inneren des Rohrs nach außen befördert (z. B. Max Wild GmbH).
Trenching ist ein innovativer Weg zur Verlegung von Lichtwellenleitern z. B. direkt hinter dem Bordstein (Curb-Trenching). Zunächst wird ein Schlitz von 2-30 cm Breite gefräst, die Tiefe beträgt je nach Anzahl der zu verlegenden Leitungen max. 30 cm. In den Frässchlitz werden (vertikal aneinandergereihte) Leerrohre eingelegt. Durch Kleinschächte erfolgt die Versorgung der einzelnen Anwesen. Der Frässchlitz wird abschließend mit einem Spezialmörtel beständig verfüllt (z. B. Telekom Netz).
Bestehende Leitungswege bieten umfangreiche Potenziale. Diese können genutzt werden, um „Inliner“ in Gas-, Trink- oder Abwasserleitungen einzubringen oder bestehende Infrastruktur wie Freileitungsmasten oder Schienenstrecken zu nutzen - siehe DigiNetz-Gesetz (z. B. IKT gGmbH).
Alternative Verlegemethoden halbieren vielfach die Kostenmodelle, in denen mit einer klassischen offenen Bauweise gerechnet wird.
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Kabelloser Internetzugang
Ein flächendeckender Ausbau allein auf Kabelbasis ist aus geografischen und ökonomischen Gründen nicht möglich. Die Lösung liegt, wie so oft, in der intelligenten Kombination verschiedener Technologien. Gerade die steigenden Anforderungen nach mobilen Anwendungen und Lösungen machen kabellose Lösungen zu einer wichtigen Ergänzung bei der flächendeckenden Breitbandversorgung.

Der Internetzugang über Satelliten hat den Vorteil, dass er überall in Europa sofort verfügbar ist. Dabei gibt es allerdings meist eine Datenmengenbegrenzung und eine vergleichsweise lange Signallaufzeit. Einige Onlineanwendungen allerdings oder auch „VoIP“ Telefonie können unter diesen Voraussetzungen nicht genutzt werden. Als Satellitenbetreiber*innen stellen ASTRA und EUTELSAT Breitbandzugänge zur Verfügung. Die Produkte dieser Betreiber*innen werden über spezialisierte Provider*innen angeboten (die sich in der Regel auch um die Installation kümmern):
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Der kontinuierliche Ausbau, die Preissenkungen der letzten Jahre und die steigenden Bandbreiten machen die Mobilfunknutzung neben der mobilen Verwendung auch zunehmend für die stationäre Nutzung attraktiv. Der einzige Nachteil besteht in den maximal erreichbaren Datenraten von Mobilfunktechnologien wie UMTS oder LTE (Advanced, LTE-B, LTE-C), die deutlich unter denen im Festnetzbereich liegen. In Deutschland sind die Mobilfunknetzbetreiber*innen Vodafone, Telekom und Telfonica für die Netze zuständig, die von vielen Mobilfunkanbieter*innen genutzt werden. Eine Funkloch-App der Bundesnetzagentur ermöglicht es, Lücken in der Mobilfunkabdeckung zu melden.
Folgende Anbieter*innen sind bei uns gelistet:
- Vodafone (D2)
- T-Mobile (D1)
- Telefonica (O2 + e-plus)
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Drahtlose lokale Netzwerke (WLAN / WiMax) ermöglichen den Internetzugang über Funk. Dazu erzeugen Antennen kleine Funknetze, sogenannte Hotspots, die räumlich begrenzt innerhalb von Wohnungen oder Gebäudekomplexen nutzbar sind (z. B. Bahnhof, Gaststätte, Hotel). Mit Außenantennen und Sichtkontakt zur Sendeantenne sind auch große Entfernungen mühelos überbrückbar. Der kabellose Netzanschluss ist sowohl mit mobilen als auch mit stationären Geräten möglich (Smartphone, Computer oder Drucker). Da die Daten über Funk gesendet werden und auch von Dritten empfangen werden können, sollten bei der Verwendung Verschlüsselungs-Technologien eingesetzt werden z. B. WPA 2.
Folgende Anbieter*innen sind bei uns gelistet:
- AVACOMM Systems GmbH (WLAN)
- CM System GmbH (WLAN)
- Drahtlos DSL GmbH Mittelsachsen (WLAN)
- ICOSYS Innovative Communikationssysteme (WLAN)
- Ilm-Provider UG (WLAN)
- IT-Systeme Schuller (WLAN)
- Marco Schulz und Steffen Kellner Informationssysteme GbR (WLAN)
- OR-Network GmbH (WLAN)
- Starkloff Medien (WLAN)
- DBD GmbH (WiMax)
- Clearwire (WiMax)
Was ist Wifi4EU?
Seit 2018 lief die Initiative Wifi4EU, deren Ziel es war in Stadtzentren, Parks und öffentlichen Gebäuden freie WLAN-Zugänge einzurichten. Bis zum Jahr 2020 stellte die europäische Kommission Fördermittel in Höhe von 120 Millionen Euro zur Verfügung.
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